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AUSGEBUCHT – Wahrnehmung, Haltung, Handlung: intersektional-rassismuskritische Transformationsarbeit
Datum, Uhrzeit & Sprache der Veranstaltung
Mo. 23. September 2024 | 13:00 – 18:00 Uhr (Online)
Deutsch
Über den Workshop
Welche Wahrnehmungs-Haltungs- und Handlungsorientierung für Akteur:innen gibt es im Spannungsfeld zwischen wohlgemeinten Einschlussbekenntnissen und harten Exklusionsverhältnissen?
Der halbtägige Workshop ist eine bedarfs- und prozessorientierte Annäherung an das Spannungsfeld der intersektionalen-rassismuskritischen Transformationsarbeit in zivilgesellschaftlichen Trägern.
Ausgehend von dem Istzustand, dass unsere Institutionen oftmals weiß und mit weißzentrischen Normen arbeiten, stellen wir uns gemeinsam mit den Teilnehmenden die Fragen:
- Welches Fühlen, Denken und Handeln braucht es, um unsere Organisationen intersektional-rassismuskritisch zu gestalten?
- Wie können so große Konzepte wie Intersektionalität in die Praxis umgesetzt werden?
Diesen Fragen wollen wir uns gemeinsam durch unseren methodischen Dreischritt Wahrnehmung, Haltung und Handlung annähern. Zentral ist also ein Antwortversuch durch Verlangsamung und unter Einbezug der Notwendigkeit von Körperarbeit als eine weitere Ebene der Reflexion, um Veränderungen in unseren Organisationen zu ermöglichen.
Unsere Vision ist es in einer pluralen Gesellschaft Räume/ Institutionen so zu gestalten, dass sie insbesondere auch für Rassismuserfahrene zugänglich werden.
Der Workshop bietet den Teilnehmenden theoretische Inputs, methodische Übungen und Raum, um in den Austausch über die eigene Praxis zu kommen. Wir bevorzugen
eine Kombination zwischen Wissensvermittlung, Körperarbeit und die Reflexion darüber, also einen Dreiklang von Kognition, Körper und Emotion. Wir bemerken in unserer Arbeit mit dem Ansatz Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung, dass wir gezielter in die Verlangsamung gehen müssen, dabei den Körper als Teil von Veränderungsmöglichkeiten miteinbeziehen. Damit erzeugen wir, dass Veränderungen nicht lediglich im Außen also in unseren Institutionen zu suchen sind, sondern auch in den Personen, die diese Veränderungsprozesse steuern. Es sollen Impulse und Anregungen für die Weiterentwicklung der eigenen Transformationsarbeit gesetzt werden. Inhaltlich, methodisch und insbesondere auch im Hinblick auf mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge mit den eigenen Ressourcen.
Über die Online-Fortbildungsreihe
Diese Reihe soll zum Nachdenken darüber anregen, wie Organisationen den Herausforderungen und Chancen einer dynamischen Migrationsgesellschaft intersektional begegnen können. Gemäß dem Laborcharakter des Migration Lab geht es darum, gezielt Impulse aus der Wissenschaft und Praxis sowie der Kultur und Bildung in den Austausch einzubringen. Gemeinsam wollen wir mit einer sowohl forschenden als auch praxisorientierten Perspektive nach diskriminierungskritischen Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für Organisationen fragen.
Zielgruppe
Gewünscht wird von allen Teilnehmenden eine dominanz- und diskriminierungskritische Reflexion der eigenen Positionierung und damit eine Mitverantwortung für einen achtsamen und diskriminierungskritischen Raum.
Weitere Termine aus der Online-Fortbildungsreihe
Bitte klicken Sie auf die Veranstaltungen für mehr Details:
- 02.09.2024, 16:00 – 18:00 Uhr: Handeln in Organisationen der Migrationsgesellschaft
- 11.09.2024, 16:00 – 18:00 Uhr: Dekonstruktion, Normalisierung, Empowerment: Leitfragen zur taktischen Entscheidungsfindung
- 16.09.2024, 16:00 – 18:00 Uhr: Diskriminierungskritische Organisationsentwicklung: nationale und internationale Strategien
- 24.09.2024, 16:00 – 18:00 Uhr: Rassismuskritische Organisationsentwicklung in der Migrationsgesellschaft
- 27.09. – 29.09.2024: Grundlagen Perspektiven & Reflexion diskriminierungskritischer Organisationsentwicklung in der Migrationsgesellschaft
Über das Migration Lab
Das Migration Lab ist ein Netzwerk von Kultur- und Bildungseinrichtungen in der Migrationsgesellschaft. Gemeinsam werden Denk-, Explorations- und Begegnungsräume gestaltet, die sich der pädagogischen und künstlerischen Vermittlung von Themen der Migrationsgesellschaft widmen. Durch transdisziplinäre und multiperspektivische Zusammenarbeit werden bestehende Ansätze weiterentwickelt, Herangehensweisen professionalisiert und Konzepte erweitert. Wir möchten Ressourcen bündeln und zugänglich machen. Dabei steht der Laborgedanke im Mittelpunkt, der dazu einlädt, kreative Wege zu gehen, um vielfältige Zugänge zu den komplexen Phänomenen der Migrationsgesellschaft zu schaffen. Die Fortbildungsreihe findet unter diesem Leitgedanken statt, wird von Mitgliedern des Migration Lab Netzwerks gestaltet und lädt zum gemeinsamen Austausch ein.
Kontakt: info@migration-lab.net
Sprecher:innen / Personen
Peggy Piesche, geboren und aufgewachsen in der DDR. In der bpb leitet sie den Fachbereich „Politische Bildung und plurale Demokratie“ am Standort Gera mit dem Schwerpunkt der Verknüpfung von Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität (d_id). Sie ist seit 1990 Mitfrau* bei ADEFRA e.V. (Schwarze Frauen in Deutschland). Gemeinsam mit Maisha Auma und Katja Kinder hat sie in dem wissenschaftlichen Team Diversifying Matters, eine Fachgruppe von Generation Adefra, den Berliner Konsultationsprozess zur UN Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft 2018 durchgeführt. Ihre Leidenschaft liegt in einer Schwarzen feministischen communitybasierten Bildungsarbeit. Deshalb visioniert sie auch weiterhin ein Schwarzes feministisches Bildungshaus.
Katja Kinder ist eine Schwarze deutsche queere Erziehungswissenschaftlerin und Geschäftsführerin der RAA Berlin. Die RAA Berlin ist ein unabhängiger Träger, der im Bereich Bildungsgerechtigkeit tätig ist., den Ansatz diversitätsorientierte Organisationsentwicklung mit entwickelt hat und in Empowermentstrukturen investiert. In den verschiedenen Arbeitskontexten der RAA Berlin denkt Katja Kinder Diskriminierungskritik und Diversitätsorientierung zusammen, um Veränderungen in der eigenen wie in anderen Organisationen und Institutionen anzustoßen. Dafür gestaltet sie und andere verschiedene Fortbildungs- und Schulungskonzepte, zu denen sie zivilgesellschaftliche Träger, Verwaltung und bildungspolitische Organisationen bundesweit berät und schult. Dieses Angebot von Reflexionsformaten ist ihr möglich auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung von Mediation und Supervision in der politischen Bildung zahlreicher Organisationen. Ihr Handlungsansatz generiert sich aus einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit intersektionaler, rassismuskritischer und gendergerechter Theorie und Praxis.
Kosten
kostenfrei