Über das Interview
Prof.in Susanne Spindler gibt in dem Interview Einblicke über undifferenzierte und vereinheitlichende Diskurse zu Migration und Männlichkeit. Hier geht es zentral um die Frage nach gesellschaftlich anerkannten Formen von Männlichkeit. In Anlehnung an Raewyn Connell verwendet Spindler den Begriff ‚hegemoniale Männlichkeit‘ und zeigt auf, wie Rassismus, Männlichkeit und gesellschaftliche Anerkennung zusammen hängen. Erkenntnisse aus der Forschung machen nachvollziehbar, wie machtvolle Diskurse um Migration und Männlichkeit in den Alltag von Betroffenen hineinwirken.
Letztlich geht es Spindler um die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Uneindeutigkeiten:
Es gibt Gewalttäter die migrantischer Herkunft sind. Aber das heißt ja nicht, dass alle die migrantischer Herkunft sind und Männer sind und vielleicht ein bestimmtes Alter haben zu Gewalttäter werden.
Dauer: 22 Minuten
Zielgruppe: (junge) Erwachsene, Fachkräfte
Unsere Empfehlung
Das Gespräch von Susanne Spindler und Özcan Karadeniz zeigt einmal mehr auf, wie wichtig intersektionale und machtkritische Auseinandersetzungen in Gesellschaft und Institutionen sind: Wie hängen Migration und Männlichkeit zusammen? Was haben Klasse, Alter, Religion, Bildung und Körper damit zu tun? Wann sprechen wir über Migration, meinen aber Rassismus?
Der Videoclip liefert wertvolle Impulse für eine intersektionale Beschäftigung mit Anerkennungsverhältnissen und Normalitätsvorstellungen: Was ist normal? Wer darf sich als legitimen Teil dieser Gesellschaft betrachten? Welche Formen von Männlichkeit werden anerkannt? Wann kann und wann wird Männlichkeit als Ressource genutzt?
Wer ist Susanne Spindler?
Dr.in Susanne Spindler ist seit 2017 Professorin für Soziale Arbeit und Migration am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf. Zu Prof.in Spindlers Arbeitsschwerpunkten gehören Rassismus, Ungleichheiten und Geschlecht, darunter insbesondere Männlichkeiten in der Einwanderungsgesellschaft, aber auch Migration und Soziale Arbeit, Flucht und Teilhabe (männlicher) Geflüchteter.