Über das Buch
Ausgehend von den anhaltenden Debatten um das islamische Kopftuch in staatlichen Bildungseinrichtungen Deutschlands und Frankreichs analysiert Schirin Amir-Moazami die Logiken der Diskursproduktion über den Islam und bringt die Argumente der Kritiker mit den Stimmen Kopftuch tragender junger Musliminnen ins Gespräch. Die Studie zeichnet nach, wie die wachsende Partizipation sichtbarer Muslime, hier symbolisiert durch das Kopftuch, im dominanten Diskurs beider Länder Abwehrreaktionen provoziert und der Islam mehrheitlich als Gegenkategorie zu jeweils national geprägten Säkularitätskonzepten begriffen wird. Zugleich zeigt sie, wie die jungen Frauen in die Diskurstraditionen beider Länder eingebettet sind und sich in komplexen Aushandlungsprozessen engagieren.
Unsere Empfehlung
Hervorzuheben ist die differenzierte Analyse, die in diesem Buch dargelegt wird. Es werden verschiedene Positionen gegenübergestellt und berücksichtigt, die im öffentlichen Diskurs wenig oder keine Repräsentation erfahren. Insofern bietet das Buch wertvolle Reflexionsanlässe für Fachkräfte in Bildungs- und Kulturkontexten.