Über den Beitrag
Jule Bönkost analysiert in diesem Werk ausführlich den bisherigen Umgang mit Rassismus in deutschen Schülbüchern. Demnach wurde bisher zu sehr der Fokus auf eine Sicht gelegt, die Rassismus als ein Problem „der Anderen“ sieht, ohne die Verwobenheit des rassistischen Systems bis hin in die Mitte der Gesellschaft anzusprechen. Dies ist sowohl in Schulbüchern als auch unter pädagogischem Personal so zu beobachten.
Dieser Umgang wird jedoch nicht der Wirkweise von Rassismus gerecht. Dadurch, dass Rassismus so fest in die Strukturen der Gesellschaft verwoben ist, plädiert Bönkost für eine rassismuskritische Sicht auf das gesamte Bildungssystem – sowohl auf die Schulbücher, als auch auf die Akteur:innen. In dieser wissenschaftlichen Darstellung wird erörtert, wie eine rassismuskritische Perspektive in den Schulunterricht implementiert werden kann und welche Chancen sich dadurch bieten rassistische Strukturen und reproduzierte Bilder aufzubrechen.
„Rassismus ist auch in Deutschland bis heute ein andauerndes strukturelles Problem, das in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinreicht. Insofern verwundert es nicht, dass deutsche Schulbücher staatlich sanktionierte rassistische Wissensbestände enthalten. Doch anzunehmen, dass allein die Überarbeitung von Schulbüchern zu „rassismusfreien“ Unterrichtsmaterialien oder rassismuskritischem Unterricht führt, greift zu kurz. Da selbst kritische Schulbücher an rassistische Wissensbestände anknüpfen müssen, hängt ein rassismuskritischer Unterricht insbesondere an dem entsprechenden Wissen und den Handlungskompetenzen der Lehrkräfte.“
Unsere Empfehlung
Der Beitrag von Jule Bönkost liefert wertvolle Anregungen zur Reflexion von Bildungsprozessen im Unterricht. Mithilfe unterschiedlicher Handlungs- und Denkimpulsen können Schulbücher unter die Lupe genommen werden: Wie werden in Schulbüchern Rassismen reproduziert? Wie kann das verändert werden?