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Ausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“
Datum, Uhrzeit & Sprache der Veranstaltung
Di. 28. Februar – So. 10. September 2023 | 18:00 – 18:00 Uhr (Präsenz)
Deutsch, Englisch
Über die Ausstellung
Der Reichstag steht in Flammen! Fast einen Monat nach der Kanzlerschaft Adolf Hitlers brannte in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 das Reichstagsgebäude in Berlin. Obwohl die Nationalsozialisten selbst im Verdacht standen, das Feuer gelegt zu haben, machten sie die politische Opposition – vor allem die Kommunisten – dafür verantwortlich. Noch am 28. Februar erließ Reichspräsident Paul von Hindenburg die Verordnung „Zum Schutz von Volk und Staat“, die wesentliche demokratische Grundrechte wie die Presse- und Meinungsfreiheit außer Kraft setzte. In den folgenden Wochen kam es zu Verhaftungen von Zehntausenden Gegnerinnen und Gegnern der NSDAP.
Im ganzen Deutschen Reich errichteten staatliche Behörden sowie Stellen der NSDAP daraufhin rund 100 frühe Konzentrationslager und weitere Haftstätten. Sie wurden bewacht von SA, SS oder Polizei. Es kam zu zahllosen Misshandlungen bis hin zu Morden. Die frühen Konzentrationslager waren das erste Massenverbrechen des Nationalsozialismus.
Auch im Emsland veranlasste das preußische Innenministerium ab März 1933 den Bau von Konzentrationslagern und die Zwangsarbeit der Häftlinge zur Moorkultivierung. Zwölf Häftlinge starben allein bis Jahresende durch die Gewalt ihrer Bewacher.
Die Ausstellung ist ein Projekt der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“. Diese Erinnerungsorte machen einzigartige historische Orte sichtbar und zeigen auf, wie rasant und rücksichtslos der Übergang von einer Demokratie zu einer Diktatur verlaufen kann. In Zeiten nationalistischer und rechtspopulistischer Tendenzen in Europa stehen Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager in besonderer Verantwortung.
Die an dem Ausstellungsprojekt beteiligten Einrichtungen sind
- in Baden-Württemberg: Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (Ulm), Lernort Kislau;
- in Bayern: KZ-Gedenkstätte Dachau;
- in Berlin: Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße, Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche, Stiftung Topographie des Terrors;
- in Brandenburg: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (Oranienburg);
- in Hamburg: Gedenkstätte Konzentrationslager und Strafanstalten Fuhlsbüttel;
- in Hessen: Gedenkstätte Breitenau;
- in Niedersachsen: Gedenkstätte Esterwegen, KZ-Gedenkstätte Moringen;
- in Rheinland-Pfalz: Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt/Weinstraße, Gedenkstätte KZ Osthofen;
- in Sachsen: Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenburg, Geschichtswerkstatt Sachsenburg;
- in Sachsen-Anhalt: Gedenkstätte KZ Lichtenburg;
- in Schleswig-Holstein: Gedenkstätte Ahrensbök.
Weitere Informationen
Über das ganze Jahr hindurch werden eine Social-Media-Kampagne (#heutevor90Jahren) und weitere Veranstaltungen die Ausstellungen an den jeweiligen Orten begleiten. Die Erarbeitung der Ausstellung wurde von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert, das pädagogische Begleitprogramm von der Bundeszentrale für politische Bildung.