Über die Visual Novel
„Zunächst hat Jan de Boer noch Glück. Er entgeht der Razzia, die die Nationalsozialisten im November 1944 im besetzten Rotterdam durchführen, um junge Männer zur Zwangsarbeit nach Deutschland zu deportieren. Mehrere Wochen schlägt er sich mit seiner Familie durch einen von Hunger und extremer Kälte geprägten Winter, bis er schließlich am 8. Januar 1945 doch zum Arbeitsdienst eingezogen wird. Es beginnt eine Fahrt ins Ungewisse unter schlimmsten Bedingungen, die ihn schließlich nach München bringt. Täglich notiert er seine Erfahrungen in einem Tagebuch. Er berichtet von Angst, Heimweh und den harten Arbeitsbedingungen, aber auch davon, wie er es schafft, nicht aufzugeben.
Die Visual Novel ‚Forced Abroad‘ veranschaulicht, was die Zeit im Zwangsarbeiter:innenlager für Jan bedeutete und welche Handlungsmöglichkeiten er hatte.“
Zielgruppe: ab 12 Jahren
Über das Begleitmaterial für den Unterricht
Das Material ermöglicht den Einsatz der App ‚Forced Abroad. Tage eines Zwangsarbeiters‘ im Schulunterricht. Dabei vermittelt es Aspekte historischer wie gegenwärtiger Zwangsarbeit, Ausbeutung und rassistischer Denkmuster. Das Begleitmaterial steht auf dieser Seite zum Download bereit.
Dauer: 5 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten, zzgl. zu weiterführenden Aufgaben außerhalb der Schule
Unsere Empfehlung
Das Visual Novel Game eignet sich besonders gut, um am Beispiel des Protagonisten für die Themen NS-Geschichte, Zwangsarbeit und Deportation zu sensibilisieren. Obwohl im Spiel der realen Biografie gefolgt wird, können die User:innen die Handlung mit ihren Entscheidungen beeinflussen. Das Spiel kann im Apple Store oder im Google Playstore kostenlos herunterladen werden. Außerdem ist die Novel auch als Buch erhältlich.
Erinnerungskulturell wurde das Game von der Stiftung Digitale Spielekultur für das Migration Lab Germany eingeordnet.
Zum Entstehungskontext
Während der Projektlaufzeit vom 1.1.2021 bis zum 30.6.2022 bringt Migration Lab Germany 15 Partner:innenorganisationen aus den Handlungsfeldern Museum, Schule, Migrantenorganisationen, Gedenkstätten, außerschulische kulturelle und politische Bildung zusammen. Sie entwickeln an ihren je spezifischen Lern- und Begegnungsorten eigene Modellprojekte, die den Themenkomplex Migration mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf vielfältige Weise erschließen und pädagogisch bzw. künstlerisch bearbeiten. Das Bildungsmaterial zum Einsatz der App ‚Forced Abroad. Tage eines Zwangsarbeiters‘ im Schulunterricht ist eines davon. Alle hier entstanden multimedialen Bildungsmedien werden auf unserer Webplattform www.migration-lab.net präsentiert.
Migration Lab Germany und die 15 Modellprojekte werden aus Mitteln der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gefördert. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Stiftung EVZ dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor:innen die Verantwortung.